In den ersten Lebensjahren des Menschen bilden sich die Milchzähne aus. Sie werden beim Heranwachsen nach und nach durch die bleibenden Zähne ersetzt. Wie diese Entwicklung genau vor sich geht und welche unterschiedlichen Funktionen den einzelnen Zähnen zukommen, wird in diesem Beitrag erklärt.
Beide Sätze natürlicher Zähne sind schon vor der Geburt im Kiefer angelegt. Ab dem vierten Lebensmonat bis etwa zum dritten Lebensjahr entwickeln sich die Milchzähne. Wenn das Milchgebiss komplett herangewachsen ist, enthält es 20 Zähne. Es ist kleiner als bei Erwachsenen, da im Kinderkiefer weniger Platz ist. Auch die Milchzähne haben Wurzeln, diese fallen jedoch nicht mit den Zähnen heraus, sondern werden von den heranwachsenden bleibenden Zähnen aufgelöst. Der Zahnschmelz der Milchzähne, der sichtbare Teil des Zahns, ist nur halb so dick wie derjenige der bleibenden Zähne. Auch der Mineralstoffgehalt ist bei den Milchzähnen geringer. Deshalb sind sie durch Karies besonders gefährdet.
Wie entwickelt sich das menschliche Gebiss?
Ab dem sechsten Lebensjahr brechen die grossen Backenzähne durch, was meist unbemerkt verläuft, da sie sich hinter den kleinen Backenzähnen befinden. Etwa ein Jahr später beginnen sich die Milchzahnwurzeln aufzulösen und die Milchzähne fallen aus. Dieser Prozess dauert etwa bis zum 11. Lebensjahr.
Die Weisheitszähne machen sich meistens erst im Erwachsenenalter bemerkbar. Wenn alle Weisheitszähne vorhanden sind, besteht ein vollständiges Gebiss aus 32 Zähnen. Bei jedem Menschen verläuft die Gebissentwicklung individuell.
Welche Funktion haben Zähne?
Je nach Position nehmen die Zähne unterschiedliche Funktionen wahr: Vorne finden sich die Schneidezähne. Sie sind relativ flach und dienen vor allem dem Abbeissen der Nahrung. Daneben befinden sich die beiden Eckzähne. Diese haben die längsten Wurzeln und laufen gegen oben spitz zu. Sie sind sehr robust und eignen sich deshalb besonders gut für das Abreissen und Festhalten von Nahrung. Etwas weiter seitlich finden sich die kleinen Backenzähne. Deren Kauflächen sind mit Mulden versehen, damit die Nahrung noch besser zerkleinert und weitergereicht werden kann. Neben den kleinen Backenzähnen befinden sich die grossen Backenzähne. Diese zerkleinern die Nahrung ganz fein, weshalb sie auch als Mahlzähne bezeichnet werden. Die grossen Backenzähne haben im Vergleich zu den kleinen mehrere Wurzeln. Sie sind deshalb besonders stark verankert. Ganz hinten im Kiefer sind die Weisheitszähne. Diese sind aber nicht bei allen Menschen verankert, bei manchen brechen sie nicht durch oder müssen entfernt werden.
Ein international einheitliches Zahlensystem
Damit stets klar ist, von welchem Zahn die Rede ist, wurde ein international einheitliches Zahlensystem eingeführt. Es teilt das Gebiss in vier Quadranten, halbiert also den oberen und den unteren Kiefer. Die erste Ziffer der Zahnnummer bezeichnet den Quadranten und die zweite Nummer die genaue Position darin.
1. Quadrant, oben rechts 18 17 16 15 14 13 12 11 |
2. Quadrant, oben links 21 22 23 24 25 26 27 28 |
4. Quadrant, unten rechts 48 47 46 45 44 43 42 41 |
3. Quadrant, unten links 31 32 33 34 35 36 37 38 |
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