Implantate dienen dazu, verlorene Zähne zu ersetzen. Dazu wird eine künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingefügt, auf der sich ein Ersatzzahn befestigten lässt. Woraus Zahn-Implantate bestehen und wie sie eingesetzt werden, erklärt dieser Beitrag.
Der Wunsch, verlorene Zähne zu ersetzen, beschäftigt die Menschen schon sehr lange. Bereits bei den Entruskern (ca. 900 vor Christus) lassen sich entsprechende Versuche nachweisen. Eine wissenschaftlich anerkannte Methode gibt es allerdings erst seit den 1980er-Jahren.
Wie läuft das Setzen eines Implantates ab?
Zuerst besprechen die Patienten mit dem Zahnarzt, ob ein Implantat überhaupt sinnvoll ist und wie viele Implantate nötig sind. Beim eigentlichen chirurgischen Eingriff wird eine künstliche Zahnwurzel in den Kieferknochen eingesetzt. Danach benötigen die Heilung und das Verwachsen des Implantats mit dem Kieferknochen ungefähr drei bis vier Monate Zeit, bevor der Zahnersatz nach einem kleinen Schnitt im Zahnfleisch eingesetzt wird. Dazu befestigt der Zahnarzt oder die Zahnärztin den Zahnersatz mit einer Schraube an der küstlichen Wurzel. Die Wunde wird vernäht, selten wird ein provisorischer Zahnfleischformer eingeschraubt, das Zahnfleisch wächst um das Implantat.
Was geschieht, wenn zu wenig Knochensubstanz vorhanden ist?
Wenn zu wenig Knochensubstanz vorhanden ist, um das Implantat sicher und fest einzusetzen, kann der Knochen künstlich aufgebaut werden. Eine Möglichkeit dazu ist die Sinusbogenelevation (Sinus-lift) am hinteren Oberkiefer. Dabei wird der Knochen in der Kieferhöhle mit Knochenersatzmaterial verdickt. An gewissen Stellen ist es allerdings schwierig, den Knochen aufzubauen.
Woraus besteht ein Implantat?
Die künstliche Zahnwurzel besteht in der Regel aus drei Teilen:
- Der Implantatschraube (Zahnwurzel, hauptsächlich Schraubenimplantate),
- Dem Implantathals (Verbindungsstück zwischen Schraube und sichtbarem Aufsatz),
- Dem sichtbaren Zahnersatz (Krone, Brücke oder Prothese).
Als Material wird meist Titan verwendet, dieses Edelmetall ist besonders biokompatibel und gut verträglich. Auch Keramik eignet sich, vor allem bei den vorderen Zähnen oder bei Patienten mit dünnem Zahnfleisch, da sich Keramik an die Farbe des Knochens anpassen lässt (Titan kann dunkel durch das Zahnfleisch schimmern). Der Nachteil von Keramik ist jedoch seine geringere Elastizität, es bricht schneller und ist teurer. Der Implantathals sollte glatt sein, damit die Mundschleimhaut möglichst dicht heranwachsen kann, um den Eintritt von Bakterien zu minimieren.
Wie lange hält ein Zahn-Implantat?
Ohne Paradontose (Entzündung des Zahnfleischs) ist die Haltbarkeit im Prinzip lebenslänglich. Das bedingt allerdings eine gute Pflege.
Welche Probleme oder Risiken bestehen?
Ein mögliches Risiko ist die Infektion des Zahnfleischs oder der Wunde (z. B. durch mangelnde Mundhygiene während der Heilung). Um einer Infektion vorzubeugen, empfiehlt sich eine geringe Belastung des Implantates während der Heilung (nicht ständig anfassen). Auch auf starkes Rauchen sollte während der Einheilzeit verzichtet werden. Ausserdem gibt es keine Garantie, dass das Implantat erfolgreich eingesetzt werden kann. Nach dem Eingriff können sich Schwellungen im Gesicht bilden und diese können Schmerzen verursachen. Deshalb sollten die Patientinnen und Patienten einige Tage ausruhen und sich schonen.